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Bau von Aufsteck-Sonnenfiltern

    In jüngster Zeit bin ich eigentlich bei der Sonnenbeobachtung nur noch beidäugig bei der Sache, der Wahrnehmungsgewinn ist einfach enorm und das beidäugige Sehen ist wesentlich entspannter. Für meinen Refraktor reicht dafür ein guter Binoansatz, bei meinem Doppelrefraktor und bei meinem bildstabilisierten Fernglas musste ich jedoch andere Wege gehen.

    Im Folgenden soll eine Methode für den Bau von Aufstecksonnenfiltern, basierend auf einer soliden Metallhalterung und der Baader Astrosolar Filterfolie, vorgestellt werden. Orientiert habe ich mich dabei an den Sonnenfiltern, die auch kommerziell von Euro-EMC angeboten werden.

    Ausgangspunkt sind je zwei Metallringscheiben mit 1mm Dicke, die in diesem Fall ausgelegt für meinem 4"-Doppelrefraktor und mein Canon 18x50 IS. Die Scheiben sind lasergeschnitten und enthalten je 4 Langlöcher zum anpassen der Haltestifte an den Außen- oder Innedurchmesser der Taukappe, sowie 4 normale Bohrungen zur Verschraubung der beiden Ringscheiben.
    Zwischen je zwei Metallringscheiben wird eine Baader Astrosolar-Folie mit optischer Dichte ND5 eingelegt. Dazu werden, ebenfalls mit einem Laser, die Folien genauso zugeschnitten, wie die Ringscheiben, nur dass natürlich die Mitte nicht freigelegt wird. Der Schneidvorgang ist sehr schonend und auf Regionen beschränkt, die später optisch nicht wirksam sind, somit bleibt die Filterfunktion uneingeschränkt erhalten.
    Nebenstehend ist die lasergeschnittene Folie neben einer bereits montierten Doppelringscheibe dargestellt. Die Stifte sind Platinenabstandshalter und an den Seiten abgeflacht. Zur Vermeidung von Kratzern an Taukappen beim Aufstecken, können diese auch aus Kunststoff gewählt werden. Dadurch, dass die Folie die gleichen Lochstrukturen aufweist, wie die Halteringe, kann komplett auf Klebstoff verzichtet werden, die Folie wird sicher zwischen den beiden Ringscheiben geklemmt.
    Die fertig montierten Folien weisen nach der Klemmung eine gewisse Welligkeit auf, die sich aber bei der Beobachtung nicht negativ auswirken sollte. Fixierung der Ringe und damit auch der Folie wird mit den 4 kleinen M2 Schrauben, welche auf der Rückseite jeweils mit einer Mutter gekontert werden, sicher gewährleistet. Die Stifte können in den Langlöchern in gewissem Maße verschoben werden, so dass der Aufsteckdurchmesser optimal angepasst werden kann.
    Hier sind zwei fertig montierte Sonnenfilter auf meinem Canon 18x50 IS gezeigt. Dadurch, dass der Abstand der beiden Objektive kleiner als der Durchmesser eines Filters ist, ergibt sich ein gewisser Überlapp zwischen beiden Filtern. Auch entsteht eine kleine Lücke zwischen Filter unt Objekttiv, weil die Länge der Stifte zu groß ist. Dieser wirkt sich aber nicht negativ auf die Abbildung aus, der seitliche Streulichteinfall ist gering und dessen Helligkeit im Vergleich zur Sonne vernachlässigbar.


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